Das Grasegger Magazin - No.9

1 6 Und Lampenfieber – hast du das und wenn ja, wie gehst du damit um? Das spüre ich hauptsächlich, wenn ich ins Publikum schau’. Aber das hab’ ich mir mittlerweile schon abgewöhnt. Und a Schnaps geht natürlich vorher auch immer (lacht). Wofür kannst du dich noch so richtig begeistern? Für die Natur. Wenn ich seh’ wie die sich im Laufe der Monate immer wieder verändert, das ist gerade jetzt im Herbst so richtig schön. Besonders die Farben ... die zeigen sich auch in meiner Kleiderwahl, weil ich am liebsten Naturtöne trage. Und wie das riecht! Speziell der wunderbare Duft von Holz. Und noch ein Alltagsenergiespender? Ist für mich tatsächlich die Arbeit, wegen der Kollegschaft hier. Wir haben echt ein tolles menschliches Miteinander und das gibt einem ein super angenehmes Gefühl. Von alt bis jung … bis wild … (lacht) es ist alles mit dabei und man versteht sich trotzdem gut. // Gibt’s auch richtige Typveränderungen - im Ballonseidenjogger rein und im Anzug raus? Nicht gerade in Ballonseide (schmunzelt), aber das passiert bei den Männern recht häufig, ja. Für mich mit ein Grund, warum ich den Bereich so mag. Weil Männer meist mit weniger festen Vorstellungen kommen als Frauen und man wirklich helfen kann. Zum Beispiel haben wir viele Allgäuer Hochzeiter bei uns. Da ist die Verwandlung oft gigantisch. Sie gehen in Holzclogs, Fellgürtel und Karohemd in die Kabine rein und kommen in Stresemannhose und passender Joppen-Einstecktuchkombi wieder raus. Und auch manche Urlaubsgäste, denen der alpine Stil noch nicht so vertraut ist, haben dieses Vorher-nachherErlebnis. Meist kombiniere ich da Mode- und Trachtenbereich und freu’ mich dann über die Rückmeldung, „dass das wirklich mal ganz anders ausschaut“. Apropos Typveränderung – man trifft dich gerne im Fasching und auf der Bühne im Grainauer Bauerntheater. Weil du gerne in andere Rollen schlüpfst? Ich liebe es einfach, mal nicht ich selbst zu sein. Das macht so Spaß und drum bin ich im Theater auch gerne nicht das normale Mädchen, sondern die, die größere und ausgefallenere Rollen spielt. Seit 2013 bin ich da dabei und seit 2015 bin ich im Ausschuss gelandet und hab’ heuer das erste Mal die Aufgabe gehabt, die Regie zu leiten. Inspirieren die gespielten Figuren denn die Theresa im Alltag? Ja scho. Es ist echt erstaunlich, wie man sich durch die Theaterrolle selbst neu wahrnimmt. Und das eigene Verhalten auf einmal anders sieht. Was hab’ ich anders gemacht, wo mich besonders wohl gefühlt? Das ist wie eine Art Film vor Augen ... bei mir ist dadurch auch die Erkenntnis gewachsen, dass man im Leben einfach der Mensch sein muss, der man sein will. Den Mut dazu zu haben und ned – immer wenn man einen kleinen Rückschlag hat – wieder zurück zumMauerblümchen zu kehren, sondern den Weg nach vorne zu gehen. „Das Theater hilft, auch im Privaten den Mut zu haben, der zu sein, der man sein will.“

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