Das Grasegger Magazin - No.9

1 1 Was tust du gerade? Ich mach’ jetzt grad a Feuer, damit wir hier warmes Wasser haben. Und dann geht’s weiter mit den Vorbereitungen für den Tag – Töpfe aufsetzen, Kaffee kochen, Küche herrichten. Wie kam’s zu der Entscheidung, dass du hier auf der Jocheralm aushilfst? Also das gehört ja meinem Onkel und meiner Tante, die das heuer als Pächter übernommen haben. Und ich wollt’ schon immer mal auf die Alm gehen - drum sind wir gleich ins Reden gekommen und haben dann ausgemacht, dass ich den Sommer ab und zu helfe. Aber tagsüber, wenn die Gäste kommen, ist bestimmt ganz schön was los? Ja, klar. Aber durch des, dass wir eine Familie san und gut auskommen, ist das immer irgendwie mit Spaß verbunden, auch an stressigen Tagen. Normal machen wir alles per Hand, ohne Strom. Nur wenn viel los ist, läuft die Spülmaschine mit Aggregat. Dann ist mei Tante nur für Kaiserschmarrn da – Kaiserschmarrn-Drama sagen wir dann immer ... (lacht) Ab wie viel Kaiserschmarrn spitzt es sich zu? 80 am Tag. Ist es dann eher erholsam, wenn du in den Verkauf beim Grasegger zurückkehrst? Das ist was anders. Aber auch schee, weil man für die Leut’ Zeit hat. Hier bekommen sie das Essen und dann geht’s weiter mit dem Nächsten. Das ist unten im Geschäft ned so. Drum gfrei i mi jetzt auch wieder auf die Zeit, wenn ich ganz beim Grasegger bin. Des hat einfach beides was. Beim Grasegger findet man dich in der Herrenabteilung, warum dort? Ich war am Schluss meiner Ausbildung bei den Herren und da hat’s mir einfach am besten gefallen. Und grad so die „Hiesi-Abteilung“ (= hinterer Bereich im Obergeschoss), das passt einfach zu mir, das leb’ ich sonst ja auch. I war bei de Plattler, I bin bei de Schützen, das ist einfach so und das Traditionelle gehört für mich dazu. Und allein schon die Ware ist für mich hier bsonders – i war mal bei Meindl dabei, der macht ja unsere ganzen Lederhosen, und es war total interessant zu sehen, wie das alles so hergestellt wird. Denn auch wenn es heißt Maschinenstick werden zum Beispiel die Innenseiten von Hand verknüpft oder bei den Reliefstickereien per Hand noch kleine Fäden zugefügt, damit diese herauskommende Optik entsteht. I mog des einfach. Worauf achtest du, wenn du eine Lederhose verkaufst? Dass die Hose gut passt. Und i sag’s dem Kunden auch, wenn’s nicht optimal ist. Du machst also beruflich beständig die Hinternkontrolle … Ja (lacht), da gibt’s schlimmere Sachen. AUGENBLICK MAL … FRANZI! Graseggerzeit: Seit 2013 Arbeitsstatus: Mit Höhenunterschied Aufgabenbereich: Zwischen lederner Hose und forstgrünem Zwirn Jobbeschreibung: Hiesi easy Anziehansatz: Strick first Energietankstelle: Im familiären Miteinand

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=