Das Grasegger Magazin - No.9

Herzlichst Ihr Franz Grasegger 1 Ich mag diesen Moment. Wenn ich dasitze, ganz in Ruhe, und diese Zeilen schreibe. Dann ist wieder ein Jahr vergangen und ich nehme mir die Zeit, es Revue passieren zu lassen. Gleichzeitig schaue ich nach vorn und freue mich, nicht an einem Ende, sondern an einem Etappenziel zu stehen. Dabei fest im Glauben, dass das Beste erst noch kommt. Das gibt so viel Motivation! So viel Energie! Energie. Dieses Wort hat das vergangene Jahr geprägt. Leider nicht positiv. Aber hier geht es um eine andere Energie. Die durch keine Pipeline fließt und am Ende auch keine Abgase produziert. Diese Energie entsteht durch besondere Momente, Menschen und Begegnungen. Sie ist auf einmal da. Oft, wenn wir sie gar nicht erwarten. Sie treibt uns an und macht uns glücklich. Sehr glücklich bin ich, dass ich diese Energie auch in meiner Arbeit finde. Ich spüre sie besonders, wenn ich an unserem Magazin arbeite. Sie begleitet die Ideensuche, lässt Geschichten wachsen und uns lange Nächte über jedem Detail brüten. Sie hilft uns bei der Auswahl der Outfits für unsere Modestrecken und erreicht einen Höhepunkt, wenn wir diese mit besonderen Menschen an ebenso besonderen Orten fotografieren. Das alles passiert im Team. Mit sehr vertrauten Menschen. Auf einzigartige Weise wird sie spürbar, wenn wir mit Nomi unterwegs sind. Sie verkörpert das eben Besagte mit einer ihr ganz eigenen Kraft und lässt ihr fotografisches Auge wandern, auch wenn es das Leben einmal nicht gut mit ihr meint. Genau dann wirft sie sich besonders hinein, weil sie genau weiß, dass dabei eine Energie entsteht, die sie nach vorne bringt! Die alles besser macht. Und in jedem ihrer Bilder sichtbar ist. Dabei verkörpert sie, was mir ein guter Freund und Mentor einmal gesagt hat: „Forget about work-life-balance. It is about work life fusion!“ Denn wenn wir lieben, was wir tun, wenn wir einen Sinn darin sehen, und uns an unseremTun erfreuen, dann muss man keine Grenze zwischen den Lebensbereichen ziehen. Dann geht alles ineinander über. Und macht uns glücklich. Ein Privileg, das ich leben darf. An das ich mich immer erinnere, wenn die innere Balance mal doch nicht stimmt. Dann hole ich das große Ziel zurück – habe es vor Augen und die Energie ist wieder da. Und wenn das einmal nicht reicht, dann muss man nochmal schauen. Zum Beispiel in der Familie, im Freundeskreis, in der Natur, beim Sport oder in der Kunst. Man muss nicht um die Welt jetten, um diese Energie zu finden. Sie steckt in den alltäglichen Dingen. Wir müssen sie nur erkennen. Und ihr erlauben, sich zu entfalten. Wir müssen positiv sein! Ich will hier nichts schönreden. Ich bin auch kein hoffnungsloser Romantiker, der die Augen vor der Welt verschließt. Aber es gibt nicht nur diese allgegenwärtigen Nachrichten der letzten Jahre. Es gibt das Schöne, das Positive, die erwähnte Energie. Meine Beispiele des letzten Jahres: Ich habe ganz einmalige Konzerte erlebt und ein großer Traum wurde mir am Arlberg erfüllt. Mir so nahestehende Menschen konnten nach zwei Jahren wieder aus den USA nach Garmisch kommen. Und ich konnte einfach besondere Momente mit meinen Freunden erleben. Meine ganz persönlichen Energietankstellen. Vor allem aber hat meine Schwester geheiratet und mich zu einem überstolzen Patenonkel eines unglaublich positiven, ausgeglichenen und glücklichen kleinen Buben gemacht. Er ist der beste Beweis für eine so abstrakte These: DAS LEBEN IST SCHÖN! Genießen wir es.

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