Grasegger Magazin - ALPINES hygge

6 0 | 6 1 spannend finden, diese althergebrachten Ele- mente zu nehmen und neu zu kombinieren. Zum Beispiel einen ganz alten Schnitt mit neuen Mustern. Oder andersrum, eine modern geschnittene Jacke in schlichtem Arbeiterstoff. Luise hat ja wie ich auch im Theater gearbeitet und da begegnen einem viele Stile und Epo- chen. Da hatten wir Vieles in der Hand und daraus das Beste zu vereinen, fasziniert uns. Und was ich an „Gestern“ auch so toll finde, ist, dass es ein bestimmtes Wertverständnis ent- hält. Das damit zu tun hat, sich Zeit für Funk- tion und Ästhetik zu nehmen und nicht am Reißbrett zu entwerfen. Daher mag ich eigent- lich das Wort Mode nicht so gerne, finde ein- fach Kleidung so was Gutes. In Stoffen steckt zum Beispiel so viel Handwerkskunst drin, da kann ich nicht anders, als was draus zu machen, das dann auch Qualität hat. Und das „Heute“ wiederum meint, das Ganze in die Jetztzeit zu transportieren. Also zum Beispiel, dass die Stücke bequem sind und in den modernen All- tag passen. Das ist dann das, was wir Crossover nennen: gestern, heute, historisch, modern, alltäglich, festlich … Und wenn wir beim Crossover-Gedanken bleiben – auf den ersten Blick wirken die FRIDA-Teile eher festlich, wie bekomme ich den Schwung zum Alltagswohlfühlgwand? Luise: Also auf einem Bild trage ich den FRIDA-Rock zum Beispiel mit Bluse und Wickelschärpe, was sehr festlich ist und mit den Schwarz- und Gold-Tönen eigentlich das Weihnachtsoutfit schlechthin. Zum Rauffahren hatte ich auch den Rock an, aber einen schlich- ten Rollkragenpulli und flache Doc Martens dazu. Auch ein Grobstrickoberteil passt super und die Schuhe machen viel aus, ich mag den Bruch mit derben Boots. Caroline: Und mit der Wickelschärpe ändert sich ohne viel Aufwand das Gesamtoutfit kom- plett. Trägt man sie, hat man sofort einen edlen Look. Das mögen wir auch sehr – mit einem kleinen Teil, völlig verschiedene Eindrücke zu erzeugen. Die Schärpe geht auch zu Kleid, Blei- stiftrock oder Hose, betont immer die Taille und verbindet farblich. Ganz neu sind ja auch eure eigenen Strick- teile – auch ein Pullunder ist dabei, eher ein Dinosaurier unter den Kleidungsstücken ... Caroline: Und da sind wir erneut beim Wesentlichen: Denn am reizvollsten finde ich es, ein Teil, das nicht modern ist, wieder mo- dern zu machen. Und der Pullunder ist einfach auch so ein kleines Teil mit großer Wirkung. Denn er wärmt an den wichtigen Stellen und kann ähnlich wie ein Schal das ganze Outfit besonders machen.