Grasegger Magazin - ALPINES hygge

denken. Aber ganz klassisch ist wahrscheinlich auch gefragt? „Unbedingt sogar! Es gibt nichts Schöneres, als mit der Wolldecke auf dem Balkon die Draußenzeit zu verlängern. Und dabei auf die Berge zu schauen.“ Ein inneres Bild der Gemütlichkeit macht sich breit und lässt mich in die neben uns liegende Decke greifen, die als exklusives Modell aus Werden- felser Bergschafwolle das Grasegger-Sortiment bereichern wird. „Da stecken über 40 Arbeits- schritte drin, das ist vielleicht schon über- raschend – und natürlich ist heute viel technisiert. Aber trotzdem wandert das Mate- rial bei uns noch sehr oft durch die Hände.“ Wie beimMischen der Wolle, dem Vorbereiten des Webstuhls oder dem abschließenden Ver- säubern mit der speziellen Wollnaht. Um Besucher des Mandlinger Standorts daran teilhaben zu lassen, wurde die Steiner1888 Wollwelt gebaut. Ein Bereich, der gläserne Einblicke gibt und zudem ein Café mit selbst- gebackenem Kuchen beherbergt. Eine Hom- mage an gemütliche Kaffeestunden bei Oma? Johannes lacht. „Ja, ursprünglich ist das ent- standen, weil es in unserer Familie schon immer den traditionellen drei Uhr Kaffee gegeben hat, mit einer Süßspeise dazu. So einen Genuss- moment wollten wir auch für unsere Kunden, die durch die Wollwelt gelaufen sind. Dass sie bei Kaffee und dem alpinen Gemütlichkeitsmix aus Holz, Glas, Stein und Wolle nochmal ent- spannen können. Und auch unsere Mitarbeiter machen diese tägliche Kaffeepause.“ Und was ist der interne Süßspeisenfavorit? „Eine noch lauwarme Topfentorte …“ Ein erneuter Griff in die Kuscheldecke fängt meinen latenten Konzentrationsverlust auf und bewirkt, dass sich der Fragehunger in diesem Augenblick durchsetzen kann. Wie lange dauert es also, bis so eine Decke her- gestellt ist und was macht diese hier noch be- sonders? „Das Spezielle bei uns ist, dass das Produkt komplett in Mandling gefertigt wird, sagt Johannes. Von der Werdenfelser Bergschaf- wolle, die uns die Familie Grasegger schickt, bis zu dieser Decke hier, die wir dann in 8-10 Wochen daraus machen. Ungefähr ein erwach- senes Schaf steckt in jeder drin, dabei mischen und verarbeiten wir weiße und schwarze Wolle in einem bestimmten Verhältnis.“ Und wäh- rend mich der Gedanke wärmt, dass man sich mit so einer Decke ein Schaf von der Wiese ins Wohnzimmer holt, schicken mich Johannes nächsten Worte noch einmal raus in die Natur. „Ich habe die Lodendecke schon immer viel draußen benutzt, bin zum Beispiel als Heran- wachsender damit ins Schwimmbad gegangen. Das geht gut, weil Wolle von Natur aus viel Feuchtigkeit aufnimmt und man die Decke bei 30 Grad in die Waschmaschine stecken kann.“ Simple Aussage, große Wirkung. Denn auch, wenn der Outdooreinsatz eigentlich auf der Hand liegt, ist er für mich eher neu und erwei- tert den persönlichen Gebrauchshorizont. Das Wort Lebeloden wird mich fortan begleiten, vom vertrauten „ mit-Decke-auf-Sofa “-Ensem- ble bis zur Pausenbank an der Eislauffläche. BERG SCHAF WOLLE „Auch wenn es unsere Heim- textilien mittlerweile in Farben wie ocker oder hibiskus gibt, bleibt das Produkt in seiner Ursprünglichkeit unverfälscht.“

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