Das Grasegger Magazin - No.11

76 Kathi. 80 Jahre jung, fährt ausschließlich Kandahar und hat auch dieses Jahr wieder einen Saisonskipass. Woher kommt sie also, diese große Begeisterung für den Skisport in ihrer Familie? „Von mir“, antwortet sie schlicht. „Ich habe mit nichts angefangen, denn meine Eltern kamen aus der Landwirtschaft und hatten gar keinen Bezug. Ich hab's am Leitle gelernt, allein. Weil ich schon als Kind unbedingt Skifahren wollte.“ So sind ihre ersten Holzski als allerschönstes Weihnachtsgeschenk im Gedächtnis geblieben und die Entdeckung des Hausbergs ebenfalls unvergessen. Mit zwölf Jahren hörte sie von diesem Hang und marschierte vom Elternhaus in der Nähe vom Gröben Sportplatz zu Fuß dorthin. „Es gab nur einen Schlepper, aber ich hatte kein Geld. Also bin ich so hochgegangen und manchmal heimlich auf der Hälfte eingestiegen.“ Später, als es dann einen Sessellift gab, hatte sie immer noch kein LiftpassGeld, aber oft Ski-Transportglück. Dann nahmen andere Fahrgäste ihre Ski im Sessel mit rauf und steckten sie oben in den Schnee. Inzwischen ging Kathi wie gewohnt zu Fuß und vom Hausberg- Ausstieg noch zum Hexenkessel weiter. „Dort traf sich die Jugend! Und diese Grundkondition durch das Gehen aus Kindertagen spüre ich bis heute.“ Der Grundstein ihrer Skifahrtechnik stammt auch aus dieser Zeit und ist das Ergebnis purer Willenskraft. „Ich hab mir beim Runterfahren SkiKurse gesucht und mich hinten dazugestellt und dann das geübt, was der Skilehrer erklärt hat.“ Und ganz in Kathi- Manier hatten diese Lauschangriffe eine klare Steigerungsstrategie. Denn um weiter zu kommen, hat sie immer wieder nach besseren Gruppen Ausschau gehalten und die technisch anspruchsvolleren Übungen nachgemacht. „Irgendwann hab’ ich mich so gut gefühlt und wollte Skirennläuferin werden. Es gab da eine Zeitschrift vom DSV und mit meinem ersparten Geld bin ich Mitglied geworden und hab’ von da an täglich darauf gewartet, dass sie mich entdecken. Aber es hat sich niemand gemeldet. Das war eine große Enttäuschung.“ Über die sie gut hinweg- gekommen ist. Denn wie sie sogleich verrät, hat sie ihre Erfüllung dennoch gefunden. „Mit der Familie, mit den Bergen und dem privaten Skifahren ... bis heute.“ Mir wird vor Entzücken über diese wunderbare Frau ganz warm ums Herz und ich wünsche jedem, der sie frühmorgens auf der Kandahar trifft, einen kleinen Kathi- Begegnungsschwung. „Ich war als Jugendliche nicht unten im Ort in einer Bar, sondern oben am Hexenkessel. Wir haben Brotzeit dabei gehabt, das war das Highlight da oben.“ EIN FLASHBACK Martina: Pullunder aus Leichtloden 279€ / Hose aus Feincord 119€ beides 2964Garmisch Kathi: Strickjacke mit Kapuze gefertigt in Bayern 329€ Vali: Overshirt 139€ / Strickweste mit Cordkapuze 229€ beides 2964Garmisch

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