Wo treffen sich Mama und Tochter denn kleidermäßig vollauf? Bei der Tracht natürlich. Heißt aktuell im Dirndl in 80ger Länge und aus hochwertigem Stoff. „Eine kürzere Länge ist altersbedingt vorbei“, sagen die beiden lachend. Doch als ich die Stützstrumpfoption ins Spiel bringe, erinnert sich Heidi an vergangene Zeiten: „Um 1975 herum ist jeder in Mini gegangen, die Oma sogar. Alle, egal wie alt, da hast nen Schock danach.“ Obwohl - sehen und sagen Sie selbst, denn dieses historische Schlüsselloch möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Und dann können Sie es halten, wie Sie möchten - ent- weder erleichtert sein, diese Dirndlgeneration verpasst zu haben oder die alterslose Kürze als Würze zu sehen und als Freiheit, sich so zu kleiden wie man mag. Heidi trägt Aubergine. Das passt perfekt, „denn Heidi kocht ganz vorzüglich.“ Was denn so? Möchte ich gerne wissen, denn die zweite Jahreshälfte ist ja durchaus die Zeit der Gaumenfreuden. „Also jetzt mach ich mal wieder Boeuf à la mode“. Was man in Bayern zum Glück „Böfflamott“ schreiben kann und was Heidi ganz klassisch einlegt und dann mit Knödl und Blaukraut serviert. Vorweg gibt es, so flüstern zumindest Kennerstimmen, eine spezielle Rindsuppe, die sie mit einem Schuss Sherry verfeinert. Fürs Gemüt, aber auch, „weil des a guade Farb gibt, das wird dann nämlich ganz bernsteinfarben.“ Dazu sei noch ein kleiner Einschub gewährt – um insbesondere dem Nachwuchskoch- publikum die Angst vor traditionellen Gerichten zu nehmen. So hat bei mir persönlich alles damit angefangen, dass uns ein jagdberechtigter Fußballpapa mit einer heimischen Rehkeule versorgte. Etwas, das ich bisher noch nicht verarbeitet hatte. Doch nach dem ersten zarten Schmorerlebnis war der Bann gebrochen und die Begeisterung für das „einfach reinschieben – tausend andere Dinge machen!! – und dann fertig rausziehen“ sehr groß. Danke an Heidi für diese kulinarische Inspiration! 44 EIN SCHLENKER EIN FLASHBACK
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