Das Grasegger Magazin - No.11

10 Offensichtlich sehr wertvolle Papa-TochterErlebnisse, die sich mit Enkel Fabi wiederholen könnten. Vielleicht als Großeltern sogar mit noch größerem Zeitfenster. Ist sowas wie Rente denn schon in Sicht? MG: Da sind meine Pläne glaube ich klarer, denn ich werde zum Jahresende 2025 im Geschäft aufhören. Ich kann mir schon vorstellen, in gewisse Projekte involviert zu sein, aber ich möchte nicht permanent mitwurschteln. Da ist meine Devise entweder gscheit oder gar nicht. Es wird einfach ein neuer Lebensabschnitt und darauf freue ich mich. TG: Es ist abgesprochen, dass ich mit 67 nichts mehr zu sagen habe und das Geschäft dem Franzi gehört. Das ist jetzt absehbar und da freu’ ich mich auch drauf. Aber bei mir bedeutet Schluss, erstmal nur Schluss mit Unternehmer sein. Wenn Franzi mich noch irgendwo sinnvoll einsetzen kann, dann arbeite ich gern noch reduziert weiter, aber nicht mehr als der, der die Richtung vorgibt. Kathl, du fandest es als Kind offensichtlich blöd, dass das Geschäft in der Familie immer so viel Raum eingenommen hat. Bist du dem Gwand gegenüber denn heute milder gestimmt? KG: Die Gwand-Ablehnung stand ja im übertragenen Sinne dafür, dass Mama und Papa deshalb immer in der Arbeit waren und wenig Zeit hatten. Heut’ zieh’ ich mich gern schön an und trag auch gern das Gwand aus unserm Geschäft. Ich bin kein Shopper, das war ich noch nie. Aber es ist schon praktisch, wenn man manchmal schöne Teile bekommt. Mama schaut dann, was es gerade für Restposten gibt (allgemeine Erheiterung in der Runde) und da hab’ ich in meiner Größe oft Glück. Und ich gehe auch gerne einfach mal so im Geschäft vorbei und ratsch’ mit den Leuten ... viele kennen mich ja von klein auf und da ist es einfach schön, wenn man sich manchmal sieht. Und hat sich dadurch, dass du selbst Mama bist, dein Blick nochmal verändert? KG: Ja, schon. Jetzt hab’ ich selber einen Job, der sehr fordernd ist (Kathl ist Ärztin im Klinikum Murnau) und weiß besser, was es heißt, wenn man als Elternteil arbeitet und aus der Rolle nicht so raus kann. Fabi findet es auch nicht toll, wenn ich in der Arbeit bin. Aber rückblickend war es schon auch von Vorteil, dass meine Eltern selbstständig waren und nicht ganz so fixe Strukturen hatten. Denn so konnte mein Papa oft mit zu meinen Skirennen fahren. Mit Geheimwachs und der Stoppuhr in der Tasche? KG: Nein, da war er echt entspannt. Wenn ich gut gefahren bin, hat er sich gefreut und wenn es nicht gut lief, sind wir danach trotzdem zum Essen gegangen. Dafür hat er sich die Zeit genommen und ist mit zu den Rennen gefahren – manchmal auch am falschen Tag ... da war der Papa bissl verpeilt (wissendes Schmunzeln von allen Seiten).

RkJQdWJsaXNoZXIy Mzk0ODY=