Seite 16 - Der Grasegger - Verwurzelt

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und natürlich auch den Erwachsenen zeigen: Wie
haben wir gelebt, wo kommen wir her, und in welche
Richtung soll es gehen. Und so liegt uns, ich möchte
hier mein großartiges Museumsteam erwähnen, eben
sehr viel daran, dass man unter anderem mit wech-
selnden Ausstellungen, die Einheimischen immer
wieder ins Museum lockt. Dass sie dann auch mal
wieder durchs ganze Haus gehen. Und so freue ich
mich über jeden Einheimischen, der hier zu Besuch ist.
Du bist jetzt seit dreißig Jahren dabei. Wenn
Du an das Museum in dreißig Jahren denkst,
was sind Deine Hoffnungen? Wie soll das
Museum dann aussehen?
Es ist natürlich immer das Bestreben, das Museum
auszubauen, und ein bisschen zu erweitern. Vor
allem um mit Ausstellungen ein bisschen mehr
machen zu können. Wir sind halt immer ein bisschen
beschränkt, was die Räumlichkeiten angeht. Man
darf nicht vergessen, dass seit 1973, als wir in dieses
Haus in der Ludwigstraße eingezogen sind, unser
Inventar von 6.000 auf jetzt fast 11.000 Inventar-
nummern angestiegen ist. Unser Museum platzt
eigentlich aus allen Nähten. Aber ich bin guter Hoff-
nung, dass wir vielleicht in den nächsten Jahren
einen gewissen Ausbau vorantreiben können. Das
wäre mein Ziel, um einmal sagen zu können: Ein
bisschen was haben wir auch in Richtung Zukunft
geschaffen. Und da gehören eben eine bessere Aus-
stellungsmöglichkeit und ein größeres Depot dazu.
Im Gespräch mit Sepp Kümmerle, dem Leiter des
Werdenfels Museums des Landkreises Garmisch-
Partenkirchen.
Lieber Sepp, Vielen Dank, dass wir im
Museum fotografieren durften. Es war für
uns ein ganz besonderer Ort, an demwir uns
sehr wohl gefühlt haben. Du bist hier der
Museumsleiter. Seit wann?
Im Museum arbeite ich schon seit über dreißig
Jahren. Museumsleiter bin ich seit eineinhalb
Jahren. Zuvor habe ich die temporären Ausstellungen
betreut. Es hat sich aber nicht viel geändert – die
Arbeit ist fast die gleiche geblieben.
Wie ist Dein Engagement für das Museum
entstanden?
Die große Liebe zum Museum kommt schon daher,
dass ich im Nachbarhaus, dem Tauberhaus, auf die
Welt gekommen bin. Außerdemwar ich hier imHaus
bereits früher beim Zahnarzt. In dieser Zeit ist die
Liebe zum Haus entstanden. Schließlich, da war ich
um die Dreißig, hat mich Herr Roth, mein Vor- Vor-
gänger, angesprochen: „Bua, mir brauchatn oan der
sich für Buidl interessiert.“ Seitdem bin ich fürs
Museum tätig. Es sind also schon gut 35 Jahre.
Du bist jemand, der so eine Aufgabe mit
Überzeugung macht, der eine eigene Motiva-
tion entwickelt – das wird im Gespräch sehr
deutlich. Was ist Deine Motivation?
Das Museum ist auch, aber nicht in erster Linie, für
Kurgäste. Natürlich wollen wir den Gästen zeigen,
was im ganzen Landkreis an Tradition und Brauch-
tum vorhanden ist. Für sie ist das wirklich etwas
Besonderes. Aber in erster Linie ist das Museum für
uns, für unsere Leute, für unsere Einheimischen aus
dem ganzen Landkreis. Sie sollen sehen wie es bei
uns früher war. Und auch für die Kinder, damit man
es an sie weitergibt. Wir können es ihnen in
gewisser Weise vorleben, aber das funktioniert nicht
mehr überall. Wir fahren ja heute nicht mehr mit
demOchsenfuhrwerk, sondern mit dem Bulldog, und
so ist es in allen Bereichen. Man sollte den Kindern
»Wie haben
wir gelebt, wo
kommen wir
her, und in welche
Richtung soll
es gehen?«
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