Das Grasegger Magazin - Gipfelbuch
Und im Geschäft? Dort findet sich auch unter den Mitarbeitern wahre Bergverbundenheit. Egal ob es sich um ein morgendliches Hoch- gehritual handelt – weil diejenige vor der Ar- beit den Blick von oben braucht – oder um wiederkehrende Distanz-Wanderungen – so pilgerte derjenige in diesem Jahr von Garmisch zu Fuß nach Meran: Ein jeder lebt sie anders aus, ist aber trotzdem voll und ganz involviert. Es geht hier nicht um eine Modeerscheinung, sondern um etwas extrem Beständiges. Was macht also Mode aus, die in den Bergen kreiert und verkauft wird? Ist sie langlebiger und mit mehr Substanz versehen? Macht sie deshalb die Beteiligten glücklich(er), weil sie sich nicht nur nach Trends richten muss, son- dern eine Art lässige Beständigkeit inne hat? Spricht sie darum auch alle Generationen an? Und erlebt die Tracht gerade deshalb so einen Aufwind – insbesondere bei den Jüngeren – weil sie der modische Fels in der Brandung ist, nach dessen Ruhe sich in der heutigen Zeit alle Menschen hier und da sehnen? Es geht immer wieder um das, was bleibt. Und beimAusmisten bleibt dieTracht. Die Zukunft des pinken T-Shirts hingegen, ist oftmals eher ungewiss. Aber Halt! Optimisten sehen freilich auch hier eine Chance. Faschingsball, Jung- gesellenabschied oder Flohmarktkiste, alles eine Frage der gelebten Denkweise. Auf einmal erscheint das Unumstößliche in einem anderen Licht und es eröffnen sich neue Möglichkeiten. Das führt gedanklich zum ema Horizont. Denn den braucht es im modischen Zusam- menhang jederzeit. Es geht darum, Dinge nicht zu verschlafen oder krampfhaft an etwas festzuhalten. Das klappt wiederum auch gut, wenn man von oben draufschauen kann. Gipfelglück. Perspektiven wechseln. Horizont erblicken. Demut erfahren. Das pinke T-Shirt respektieren und trotzdem das für einen selbst Wichtige erkennen und im Blick behalten. Hier schließt sich der Kreis, der Sie dazu ein- lädt, durch die Seiten des neuen Magazins zu wandern. Entdecken Sie hiesige Menschen zwischen Arbeit und Freizeit. Ihre Lebenswege zwischen Schutzwall und Horizont. Und hof- fentlich auch ein paar Gemeinsamkeiten. Text: Lisa Rühl Bergeweise Gedanken Zwischen Schutzwall und Horizont.
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