Das Grasegger Magazin - Gipfelbuch
ich, er soll da bitte weggehen. Weil der rote Knopf fürs Anhalten ist und der linke Knopf öffnet die Schwiegermutter-Klappe. Da haben die jungenDamen fragend geschaut und da hab ich das auf Englisch erklärt – Schwiegermutter- Klappe war freilich schwer zu übersetzen – aber ich habe halt gesagt „the yellow one opens the floor in the middle“ und da haben die vier ge- grinst – und ich fragte daraufhin eine, ob sie denn wüsste, wen sie da drauf stellen würde – und da kam ein leichtes Kopfnicken und der Schalk sprang aus ihren Augen. Mit klarer Bot- schaft. Das sind einfache schöne Situationssa- chen. Davon lebt auch irgendwie so eine Bahn.“ Ja, diese Bahn. Die „alte Dame“. Wenn man solche Geschichten hört, kann man die Wehmut des bevorstehenden Abschieds beinahe spüren. Auch bei Peter wechselt dann die Stimmung. Von purem Witz zu einhaltender Andacht. Da wird die Bahn zur lebenden Materie und spürbar warm durch ihre Geschichte. So ist ihre Farbe kein gewöhnliches blau, son- dern ein maschinenblau, das der damalige In- genieur Karl bewusst einführte. Aus ihr sprangen Base-Jumper und in ihrer Kabine gab der Dalai Lama höchstpersönlich Peter Langer die Hand. Zuviel Emotion für den Schrottplatz. Darum überrascht es nicht, dass er sich für sie, oder zumindest für einige ihrer Teile, einen Museumsplatz wünscht. „Das hat sie sich ver- dient. Der Abschied tut schon weh. Aber die Zeit bleibt nun mal nicht stehen und das Neue ist auch spannend. Das sind das la- chende und das weinende Auge.“ Bei ihm kann man sich sicher sein, dass das Lachende langfristig überwiegt. Pfia Gott beinand! Text: Lisa Rühl M I TARBE I TER PORTRA I T
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