Das Grasegger Magazin - Gipfelbuch
22 / 23 Zeig mir deine Tracht und ich sag dir wer du bist. Du sagst mir wer du bist und erzählst mir vom Berg. Für jemanden, der imWerden- felser Land lebt, sind das sehr vertraute Worte. Berge und Tracht als zentrale Elemente des hiesigen Lebensgefühls. Sie gehören zur emo- tionalen Basis, auf der sich alle subjektiven Auf- und Ab’s und Hin und Her’s abspielen. Darum lag es auf der Hand, die diesjährige Ausgabe des Magazins in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG (BZB) zu gestalten. Denn beide Betriebe sind Kinder der Alpenregion und arbeiten mit Produkten, die Teil der heimatlichen Ge- samtkulisse sind. Das verbindet – und moti- viert. Franz Grasegger trifft Klaus Schanda, den Vertriebs- undMarketingleiter, zumKaffee und gedanklichen Austausch. Kaum Platz genommen, geht es lebhaft zur Sache. Verschütteter Kaffee und die anschlie- ßende, gemeinsame Serviettenschadensbe- grenzung definieren gleich mal eine bewegte Gesprächsführung. Stillhalten und abwarten liegt den beiden nicht. Das gilt auch in beruf- licher Hinsicht. Beide arbeiten täglich daran, ihr Unternehmen jeweils klar nach außen zu positionieren. Der Kunde soll verstehen, was warumwie viel kostet und auf welchemWerte- und Qualitätsgefüge das alles basiert. „Die Leute wollen keinen Gemischtwarenladen, sie wollen Profil! Eine Aufgabe so abwechs- lungsreich wie unsere Bergerlebnisse und Pro- dukte. Stets von Entscheidungen zwischen Tradition und Innovation begleitet. Vor die- sem Hintergrund wählen wir aus den vielen Optionen das Passende aus.“ Doch zur Profilierung braucht es Orientierung. Und die dauert ihre Zeit. So bot sich beim Grasegger in früheren Jahren ein Angebots- mix, der jedes Stöberherz erfreut hätte. „Ob Weihnachtsartikel, Osterschmuck oder Ge- schirr – es gab alles, vom Porzellan bis zum Zelt.“ Schön für die Nutzung der Ladenqua- dratmeter, weniger hilfreich für die strategische Unternehmensausrichtung. Als die Landhaus- modewelle ihren Höchststand erreichte, war die Zeit reif: Um den Gemischtwarenladen zu entrümpeln und das Beste daraus zu bün- deln. Was blieb, passt – zur eigenen Philoso- phie, zumQualitätsanspruch und dem daraus resultierenden Kundenversprechen. Manchmal definiert sich das Komplettsein eben nicht aus dem Viel, sondern aus demWeniger. Ein Lernprozess. Heute wird an den Grundwerten nicht mehr gerüttelt. Dazu gehören hochwertige Stoff- qualitäten, entsprechende Verarbeitungsweisen und feste Vorstellungen zu Produktion und Einkauf. Und auch in punkto Produktgruppen ist der Rahmen eindeutig. So wird es be- stimmte Originaltrachten immer geben. „Das ist keine Mode – das ist Tradition. Ein zu be- wahrendes Herkunfts- und Heimatverspre- chen, als Teil bayerischer Geschichte. Aber es gibt auch modischere Linien, bei denen Adaptionen an der Tagesordnung sind.“ GESPRÄCH KE I N GEM I SCHTWARENLADEN AUF E I NEN KAFFEE M I T KLAUS SCHANDA UND FRANZ GRASEGGER
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