Das Grasegger Magazin - Berg. Schaf. Wolle.

ßer Fasern. Zusätzlich zum normalen Garn lässt Grasegger auch eigenen Loden herstel- len. In einer Bayerischen Loden-Weberei wird die zu Garn versponnene Wolle verwebt und durch stundenlanges Waschen verfilzt. Letz- teres sorgt für die Bildung der festen, wasser- abweisenden Struktur. Doch egal in welcher Beschaffenheit – zum Schluss trifft das Garn in der Grasegger Manufaktur auf konkrete Ideen und geschickte Hände. „Wir sind jedoch nicht die einzigen, die hei- mischeWolle verarbeiten und Produkte daraus anbieten. In Mittenwald gibt es den Werden- felser Schafwollladen, der unter anderem Bett- decken und Kissen verkauft, die mit hiesiger Wolle gefüllt sind.“ Aber egal ob Alltagshelfer oder modisches Kleidungsstück aus dem Hause Grasegger – die regionale Wert- schätzung ist längst im Konsumentenkopf angekommen: Für naturbelassene Produkte, die keine weite Reise hinter sich haben und treue Wegbegleiter sind. Da schließt sich die Frage an, warum jeder ein Kleidungsstück aus echter Schafwolle im Schrank haben sollte? Weil es identitätsstiftend ist. Und den Zeit- geist trifft. „Was ich interessant finde ist, dass ein handgestrickter Schafwolljanker zu jeder Zeit ein absolutes Kult-Produkt war und man so einen immer gebraucht hat. Egal ob Tracht gerade in Mode war oder nicht.“ Umso kurioser, dass viele Fasern für bayerische Trachten noch häufig aus Neuseeland oder Australien kommen. Und umso schöner, dass diese Ausgabe heimische Alternativen bietet. Von Schafen, die das Reintal durchwandert und die Aussicht vom Stepberg genossen haben. Darum sind alle Naturliebhaber, Heimatverbundenen und Modeenthusiasten herzlich eingeladen, in die folgenden Seiten einzutauchen. Und dabei auch gerne dem Dreifrisurenschaf zu begegnen. Viel Spaß! Text: Lisa Rühl Man tastet sich gemeinsam ran – an Bearbei- tungsweisen und neue Einsatzmöglichkeiten. Mit Erfolg. Denn seit letztem Jahr wird in der hauseigenenManufaktur original Werdenfelser Bergschafwolle verarbeitet. Zu hochwertigen Produkten, die anderenWolltextilien in Nichts nachstehen und das modische Herz hüpfen lassen: Handgestrickte Janker und Westen, Lodenjoppen, Lodenhosen, Wollfilz-Hüte und der sogenannte Wetterfleck. Ein traditionelles Cape, das vor Nässe schützt und als funktio- neller Umhang getragen wird. Aber auch Wohnaccessoires wie z.B. Kissen gibt es aus heimischer Wollqualität. Doch wie schafft es die Wolle vom Schafskör- per auf den Kleiderbügel? Durch echte Handarbeit und das Durchlaufen verschie- denster Stationen: Die Werdenfelser Berg- schafzüchter scheren, sammeln und liefern. Eine Ötztaler Wäscherei sortiert, entfernt und reinigt. In der Tiroler Spinnerei wird bearbeitet, veredelt und zu reinem Wollgarn gesponnen. Der beliebte Grauton entsteht dabei durch das Mischen schwarzer und wei-

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