Das Grasegger Magazin - Berg. Schaf. Wolle.

40/ 41 WHERE YOU COME FROM? D I E ZUKUNFT GEHÖRT DEN GESCH I CHTENERZÄHLERN „Velkommen til Norge!“ So steht es am Gate in Bergen, gleich nachdem man das Flugzeug verlassen und den norwegischen Boden be- treten hat. „Willkommen in Norwegen!“ Gar nicht so anders, oder? Willkommen. So fühlen wir uns von Anfang an auf unserer Reise in den hohen Norden. Ganz im Speziellen von Signe, Kolbjørn, Gerda und Steffen. Zwei Generationen Stri- cker aus Leidenschaft. Seit vielen Jahren schon kennen wir uns, ar- beiten zusammen und sehen uns meist zwei- mal im Jahr auf der Messe in Salzburg. Denn die vier sind der Kopf einer der herausragen- den Firmen unserer Branche: Oleana. Und der Kopf ist hier durchaus wörtlich gemeint. Denn Oleana produziert nicht einfach Klei- dung. Oleana ist eine Philosophie, eine spe- zielle Denkweise. Bekleidung, die so schön ist, dass sie für sich steht, ohne erklärt werden zu müssen. Der man aber sofort ansieht, dass es mehr ist, als einfach nur Strick. Schon so manches Mal haben wir darüber mit Kolb- jørn diskutiert, Gemeinsamkeiten und Un- terschiede erforscht, und immer wieder festgestellt, dass wir sehr viel gemeinsam haben. Nachdem er uns auch schon das ein oder andere Mal in Garmisch besucht hatte, lud er uns ein, nach Norwegen zu kommen. Die Firma Oleana zu besuchen, tiefer in die Materie einzutauchen und das Land kennen lernen, das die Kollektion so stark prägt und beeinflusst. Zeit für einen Gegenbesuch! Also die Flüge buchen, den Koffer packen und los geht´s! Sechs Bayern auf dem Weg nach Norwegen. Klar. Ganz so einfach ist es nicht, schließlich muss man dazu pünktlich am Flughafen sein, einchecken, durch die Si- cherheitskontrolle und darf bis zum Einstieg in den Flieger sein Ticket nicht verlieren. Gar nicht so einfach zu schaffen, wenn der Mit- reisende am Mittelsitz omas Grasegger heißt. Und deshalb sind auch Heidi und Max dabei. Unsere engen Freunde und langjähr- igen Reisegefährten, die jetzt genau wissen, was mit den vorigen Zeilen gemeint ist. Aber die Herausforderung wurde gemeis- tert, und nach gerade mal vier Stunden hieß es „velkommen“. Gleich ging es raus ans Meer, zu einem wunderbaren Hotel, in dem man die Geschichte des Ortes an jeder Ecke atmen kann, und gleichzeitig absolut auf dem Stand der Zeit ist. Das unglaublich elegant, fast nobel ist, dabei ein ganz boden- ständiges Flair versprüht. Ein gelungener Spagat, der uns die ganzen nächsten Tage über begleiten wird. Kolbjørn erzählt uns von der Gegend, von den Menschen, vom Essen der Region, führt uns am Meer ent- lang und schafft es, mit dem Stil eines Ge- schichtenerzählers, dass wir uns auf Anhieb wohlfühlen. Ein perfekter Einstieg! Weiter nach Bergen. Eine Seefahrerstadt. Ge- prägt vomHafen, der geschützt im Fjord liegt, von Fischfang und Ölwirtschaft, Tourismus und auffallend vielen jungen Leuten. Eine Stu- dentenstadt. Mit alten, fast musealen Stadttei- len, daneben moderne Architektur. Außerdem viel Kultur. Von Anfang an gewöhnungsbe- dürftig, aber wunderschön: In einer Woche ist Mittsommernacht. Es wird also fast nicht dunkel. Und deshalb will ich auch nicht ins Bett. Steffen sieht es genauso. Also verhocken wir zwei gleich am ersten Abend bei norwegi- schem Bier und guten Gesprächen. Tag zwei. Heute betreten wir die heiligen Hallen. Die Strickerei von Oleana. Doch hei- lige Hallen trifft es nicht. Es hat nichts

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