Das Grasegger Magazin - Berg. Schaf. Wolle.

JAHRES VERLAUF / HERBST Im September beginnt wieder das große Treiben. Schrittweise gelangen Mensch undTier über mehrere Stationen ins Tal. Es folgt der endgültige Abtrieb und ein zünftiges Fest: Der „Schofmada“, zu Deutsch „Schaf- montag“, ist ein inoffizieller Feiertag in Partenkirchen und geht mit der zweiten Schur des Jahres einher. Anhängerverstopfte Straßen und huttragende Männer mit Schafen im Arm prägen das Bild. Am Ende des Tages sind die Schafe wieder an ihre Besitzer verteilt. Wie das bei so vielen Tieren funktioniert? Jedes Schaf hat eine Markierung, ein „March“, im Ohr und wird damit sogleich erkannt. Eine Woche später findet die Werdenfelser Bergschafprämierung in Garmisch am Bischoff-Eck statt. Veranstalter ist der im Jahre 1923 gegründete Zuchtverein für Bergschafe – mit Sepp Grasegger, unter den Schaferern als der „Jaggl Sepp“ bekannt, im Vorstand. / WI NTER Die Schafe sind in ihre Kleinfamilien zurückgekehrt und erholen sich daheim im Stall. Auch der Speiseplan ändert sich – von frischem Grün auf raues Heu. Die Lämmer kommen im September und Ok- tober oder im Frühjahr vor dem Auftrieb zur Welt. Weibliche Schafe sind nur fünf Monate trächtig, daher werden im Winter die Widder vom Rest der Herde getrennt. Das soll verhindern, dass der Nach- wuchs während der Weidesaison geboren wird und auf heimische Raubtiere wie Fuchs oder Adler trifft. Und während für die Schafe die stade Zeit beginnt, legen die Wollver- arbeiter richtig los: waschen, kardieren, färben, spinnen, weben, filzen, stricken und nähen – vom Schafskörper auf den Kleiderbügel!

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