Das Grasegger Magazin - Berg. Schaf. Wolle.

/ FRÜHJAHR Im März muss zum ersten Mal die Wolle runter, sprich die Schafe starten das Jahr im leichten Kleid. Das Scheren ist wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden und dauert pro Tier nur wenige Minuten. Drehung auf den Rücken, vier Beine in die Luft und das Fixieren der Schultern zwischen menschlichen Knien. Was für den Außenstehenden ein Schauspiel, ist für den Scherer schweißtreibende Arbeit. Das Ergebnis? Eine neue Optik fürs Schaf und 2-3 Kilo Wolle für den Menschen. Gesundheitscheck durchlaufen und Klauenpflege überstanden? Dann lockt der Mai mit Wärme und dem Ruf der Freiheit. Die Schafgrup- pen der verschiedenen Halter werden gesammelt und bereiten sich für das gemeinsame Abenteuer Almsommer vor. 34/ 35 DER ABENTEURER IM SCHAFSPELZ - WOLL I GE WESEN UND HARTE FAKTEN - Schafe sind Pflanzenfresser, Wiederkäuer und Paarhufer. Zudem Herdentiere und Landschafts- pfleger. Sie werden zweimal jährlich geschoren und liefern Fleisch, Milch, Fell, Leder und natür- lich Wolle. Letztere zählt zu den ältesten Fasern, die von Menschen verwendet werden. Was ein Jahr für das Werdenfelser Bergschaf bereit hält und demnach auch in der heimischen Wolle steckt, gibt es hier im Überblick. / SOMMER Am traditionellen Auftriebstag im Juni geht es los – von den nieder- gelegenen Vorweiden in die alpinen Hochlagen. Mit dem eigenständi- gen Erkunden des Reintals auf der einen, und dem des Kramergebietes auf der anderen Seite. Zwei Herden mit insgesamt über tausend Tieren stellen sich Wind und Wetter. Begleitet von einem Garmischer und einem Partenkirchner Hirten. Das gemeinsame Ziel? Die Hochgebirgs- landschaft frei von Verbuschung zu halten. Dafür ist das Werdenfelser Bergschaf ein Spezialist. Denn es ist mittelgroß und damit wendig, extrem trittsicher und durch die dichte, lange Wolle wetterunempfind- lich. Und zählt leider zu den gefährdeten Nutztierassen. Die sommerlichen Weidegebiete bringen viele Herausforderungen und so manche Bergtour mit sich. Einige Schafgruppen zieht es zum Beispiel auf 2.600 Höhenmeter in das Schüsselkar oder bis aufs Zugspitzplatt hinauf.

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