Das Grasegger Magazin - Berg. Schaf. Wolle.

28 / 29 immer alles dabei – Verpflegung, Werkzeug und Medikamente. Denn auch Wundversor- gung, Durchfallbehandlung und Antibiotika spritzen gehören dazu. Da sind schnell einmal sechs Stunden für den Besuch einer Gruppe um. So sammelt er Kilometer in den Beinen und Ausdauer im Kopf. Davon kann auch sein Garmischer Kollege Ham berichten. Denn seine Herde ist über das ganze Kramergebiet verstreut. Mal 50 Schafe hier, mal 100 Schafe da. „Die sollen sich ja verteilen, das ist mein Landschaftspfle- geauftrag. Mit ihren Hufen verfestigen sie den Boden, arbeiten natürlichen Dünger ein und sind, auch für schwer zugängliche Stel- len, a guada Rasenmäher.“ Damit die Tiere in den weideberechtigten Gebieten bleiben, rückt auch er regemäßig aus. Kontrollieren, behandeln und so manche verlorene Schaf- seele suchen bzw. zurücktreiben. „Da brauchst eine gute Kondition. Die wird zwar jedes Jahr schlechter (grinst), aber momentan geht’s noch gut.“ Der Tagesablauf hat etwas von täglich-grüßt-das-Murmeltier und ist immer mit handfester Arbeit verbunden. In- klusive leichter Abweichungen, die schafs- und wetterabhängig sind. „Die meisten Leut‘ meinen ehrlich, dass des so a Auszeitberuf is – da laufen ein paar Schafe um d‘Hüttn rum und des war’s. Aber des ist ned so. Da gehört alles dazu: In der Fria und auf d‘Nacht geht’s ums Viech. Und in der Mittagszeit, wo sie ihr Ruh haben möchten, geht’s in d‘Hüttn bzw. um d‘Wirtschaft. Das passt zeitlich guad, weil da die vielen hungrigen Berggeher kommen.“ Mit Appetit auf den legendären Stepbergalm- Kaiserschmarrn, den er zusammen mit seiner Frau in der Küche zubereitet. Von seinen Pfan- nenschwinger-Qualitäten noch ganz über- „Die meisten Leut’ meinen ehrlich, dass des so a Auszeitberuf is – da laufen ein paar Schaf um d’Hüttn rum und des war’s. Aber des is ned so.“ Ham Ostler händelt Schafe, Kühe und Kaiserschmarrn.

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