Das Grasegger Magazin 30 Jahre Jubiläum

Zwiegespräch „Man geht wieder auf das Rohprodukt zurück, das ist bei dir auch so ge?“ dig gemacht hatte, war der Grasegger Bau ebenfalls eines seiner ersten Projekte. Diese Zeit beschreibt er als Trendwende seines Ge- werks, weg von den Verzierungen der Kunst- schmiederei, hin zu klaren und geraderen Formen. Die ersten Stahlelemente im Gras- egger Ladenbau wurden damals unter dieser Prämisse zusammen entwickelt. „Trotzdem sind aus der alten Schmiederei noch uralte Techniken übrig geblieben, die heute in das moderne Handwerk wieder eingebaut wer- den. Zum Beispiel, wie man Stahl auflocht oder eine Vernietung herstellt. Die Niete wird so be- wusst zum Zierstück. Oberflächen aus Natur- stahl werden nicht mehr lackiert, sondern ge- wachst oder geölt, und alles darf ruhig ein bissl unterschiedlich sein. Man geht wieder auf das Rohprodukt zurück, das ist bei dir auch so ge?“ „Ja, beim Holz geht diese Entwicklung wieder hin zu gehackten, grob strukturierten Oberflä- chen und der häufigen Verwendung von Alt- holzbrettern. Auch die Holzsorten kehren wieder. Eiche, die eine Zeit lang weniger gefragt war, ist jetzt wieder da. Allerdings in anderen Farbtönen, entweder hell oder ganz schwarz. Ir- gendwann kommt immer alles zurück.“ „Beim Grasegger Haus hat es auch so eine Ent- wicklung gegeben, aber trotzdem ist eine Linie drin, alles harmoniert miteinander. Wenn ich jetzt vorne reingehe und beim Neubau hinten raus, dann passt immer noch das, was wir vor 15 Jahren gemacht haben. Und auch so ist die- ses Trachtenhaus gewachsen. Ich sag mal, es ist jetzt ein Institut für ganz Oberbayern. Du wirst nirgendwo so geballte Tracht finden wie hier, und auch nicht so a guade Tracht. In mei- ner Jugend, da waren wir in der Jeans im Bier- zelt gehockt, mit bissl längere Haar' und so. Geh mal heute ins Bierzelt, da findest du kei- nen mehr in Jeans, da hat alles Tracht an. Die PORTRA I T BAU

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